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Mindestens vier Politik-bedingt gestorbene Päpste scheint es zu geben. Da diese Daten 200 Jahre und länger zurück liegen, gibt es keine wirklich verlässlichen Informationen, was zu den jeweiligen Todesfällen alles beigetragen hat. Die Angaben hier stützen sich deshalb einzig auf den Kontext der Sterbedaten mit nahen Ereignissen, die für den jeweiligen Papst psychisch erschütternd gewesen sein müssen.

  • 1054 starb Papst Leo IX. (bürgerlicher Name Bruno Hugonis). Im selben Jahr hatte sich die Orthodoxe Ostkirche von Rom abgespalten.
  • 1303 starb Papst Bonifaz VIII. (Benedetto Caietanus). Er war ca. ein Jahr zuvor vom französischen König, welcher den Papstsitz in der Folge von Rom nach Avignon verlegte, gefangen gesetzt worden. Es ist nicht auszuschliessen, dass schlechte Behandlung im Gefängnis zum Tode beitrug.
  • 1555 verstarb Julius III. (Giovanni Maria del Monte). Es war das Jahr des Augsburger Religionsfriedens, wo dem Vatikan definitiv klar wurde, dass er nach der Reformation einen erheblichen Verlust seiner Einfluss-Sphäre hinnehmen musste.
  • 1799 ist das Todesjahr von Papst Pius VI. (Giovanni Angelo Braschi). Es war das Jahr, wo Napoleon Bonaparte den Kirchenstaat besetzte, was für den Papst gar nichts Verheissungsvolles bedeutete.

Als Kontrast noch ein Beispiel, wo ein Papst gleich mehrere Anstürme auf seine Autorität unversehrt überstand:

  • Pius IX. (Giovanni Maria Mastai-Ferretti) war ganze 32 Jahre, von 1846 bis zu seinem Tod 1878, Papst. Er überlebte sowohl die liberalen 1848er-Revolutionen in diversen Ländern als auch die Zeit des Kulturkampfes in den frühen 1870er Jahren. Dies obwohl beide Ereignisse den Einfluss der Kirche deutlich zurückbanden. Der bereits erwähnte Kirchenstaat überdies ging 1870 definitiv an den Staat Italien verloren.

Siehe auch[]

Zwei alte Papst-Urkunden